Die Versager in der Türkei wurden bestraft
Selbst die Gegner der ‚Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung‘ (AK-Partei) haben zweierlei Gefühle zu dem Wahlausgang in der Türkei.
Einerseits sind sie beunruhigt über den großen Erfolg der als gemäßigt-islamisch‘ geltenden Partei. Trotz aller Bekundungen des Parteivorsitzenden Erdogans, seine Partei wäre ‚eine modern-konservative Partei‘, wie die CDU/CSU, will man ihm nicht so richtig glauben. Bei vielen ist Skepsis und Angst vorhanden, dass die neue Regierung sich nach und nach von dem verfassungsmäßigen Grundprin- zip des ‚demokratisch-laizistischen Rechtsstaates‘ entfernen würde.
Zugleich ist aber auch bei diesen Menschen die Erleichterung da, dass alle die alten etablierten 5 Parteien, die im Parlament vertreten waren, von den Wählern für ihr Versagen bestraft worden sind. Sie waren unfähig, die wirtschaftlichen und sozialen Probleme, die Korruption und Vetternwirtschaft zu beseitigen. Ich glaube, diese Partei sollte die Chance haben, zu zeigen was sie kann und ob sie tatsächlich auch in der Regierungsverantwortung eine demokratische Partei ist.