Versagung der Visa für Teilnehmer an der 1. Straßenfußball-WM

Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 42. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. Juni 2006

Nachfrage

Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE)

Herr Staatsminister, ich habe große Schwierigkeiten, Ihren Erläuterungen zu folgen. Es sind junge Fußballer aus den genannten Ländern eingeladen worden; aber man muss doch von vornherein gewusst haben, dass für diese Länder Visumszwang besteht. Es kann doch nicht sein, dass man jemanden einlädt und ihm anschließend sagt: Es tut mir Leid, Sie erfüllen die Anforderungen für ein Visum nicht. – Das heißt, man hätte von vornherein daran denken müssen, was passiert. Deshalb meine

Frage: Weshalb hat man in diesem Fall nicht daran gedacht, dass diese Menschen aufgrund des Visumszwangs möglicherweise nicht nach Deutschland einreisen können? Wenn man die Einladung ausspricht, hätte man diese Möglichkeit in Betracht ziehen und etwas organisieren müssen.

Antwort

Gernot Erler, Staatsminister im Auswärtigen Amt:

Herr Kollege, ich muss noch einmal darauf hinweisen, dass es nicht die Bundesregierung oder die Bundesrepublik war, die einzelne Mannschaften eingeladen hat, sondern der Veranstalter; er hat auch die Entscheidung getroffen, welche Teams eingeladen werden sollen.

Ich habe vorhin darauf hingewiesen -aber ich tue es gerne noch einmal -, dass die Bundesregierung den Veranstalter von vornherein darauf aufmerksam gemacht hat, dass es bei der Visaerteilung keine Automatik gibt, sondern dass das Risiko besteht, dass eine Reise nach Deutschland aus visarechtlichen Gründen nicht möglich ist. Das wusste der Veranstalter; er ist bereits im Januar darauf hingewiesen worden. Entsprechend verhält er sich jetzt auch.