Brandanschläge auf türkische Einrichtungen

Einladung zur
PRESSEKONFERENZ
Wir sind tief erschüttert und besorgt über die seit Wochen andauernden Brandanschläge auf türkische Einrichtungen. Dadurch wird nicht nur das Eigentum der türkischen Bevölkerung in Deutschland zerstört, auch unser Leben und unsere Gesundheit sind ständig gefährdet.

Weit über 100 Reisebüros, Moscheen, Vereine und Unternehmen sind inzwischen Opfer der sich täglich wiederholenden Anschläge geworden. Ganz besonders entsetzt und empört sind wir allerdings darüber, daß bis heute kaum einer der Täter gefaßt geschweige denn ange-klagt wurde. Diese Tatenlosigkeit erweckt bei uns zunehmend den Eindruck, daß die verantwortlichen Politiker die Ermittlungen nicht mit dem notwendigen Nachdruck betreiben. Daher können sich die Täter, die laut Aussagen der Verfassungsschützer in ihrer überwiegenden Mehrheit aus dem Umfeld der terroristischen PKK stammen dürften, bislang in relativer Sicherheit wiegen. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, daß wir bislang klare Stellungnahmen aus den Reihen der SPD und der Bündnisgrünen vermissen, in denen diese Anschläge in scharfer Form verurteilt werden, zumal dies einhergeht mit Diskussionen, ob die Abschiebung straffällig gewordener Kurden an die Türkei vorgenommen werden soll oder nicht. Dies wird ganz of-fensichtlich in diesen Kreisen als ein Signal verstanden, man könne weitermachen wie bis-her. Unsere Sicht der Entwicklungen der letzten Wochen möchten wir Ihnen gern auf einer Pres-sekonferenz am Montag, dem 3. April 1995, 11.00 Uhr in unseren Räumen in der Hospitalstraße 111 näher erläutern. Dazu laden wir Sie herzlich ein und würden uns über Ihren Besuch sehr freuen.