Bildungskampagne

Türkische Gemeinde in Deutschland und seine Mitgliedsverbände starten Bil-dungskampagne: Den Kindern rechtzeitig Deutsch beibringen und zugleich die Mut-tersprache weiterentwickeln

Die Türkische Gemeinde in Deutschland und ihre Mitgliedsverbände haben eine bundeswei-te Bildungskampagne begonnen. Ziel der Kampagne ist es einerseits, die türkischen Eltern dazu zu motivieren, ihren Kindern frühzeitig das Erlernen der deutschen Sprache zu ermög-lichen. Andrerseits werden die Schulbehörden der Länder aufgefordert, die Muttersprache der türkischen Kinder in allen Bildungseinrichtungen zu fördern.

Die TGD ist besorgt, daß eine große Zahl von Kindern türkischer Herkunft ohne oder mit nur geringen Deutschkenntnissen in die Grundschule eintritt. Dieses Defizit ist schwer aufzuho-len und ein wesentlicher Grund für die schlechten Schulabschlüsse dieser Kinder. Deshalb ist es notwendig, die Kinder spätestens nach dem dritten Lebensjahr in Kindertagesstätten zu schicken. Die türkischen Eltern sind stark an einer guten Ausbildung ihrer Kinder interes-siert. Gerade deshalb ist es dringend erforderlich, sie zu motivieren, ihre Kinder möglichst früh in die Kindergärten zu schicken. Jedoch müßten die Bildungseinrichtungen die berech-tigten Sorgen der Eltern ernst nehmen, die eine sprachliche und kulturelle Entfremdung ihrer Kinder befürchten. Zudem ist der positive Zusammenhang zwischen einem guten mutter-sprachlichen Fundament und dem Erlernen der Schul- und Amtssprache Deutsch unstrittig. Deshalb müssen Muttersprache und Kultur der Kinder in allen Bildungseinrichtungen gezielt gefördert werden.

Im Rahmen dieser Kampagne ist daran gedacht, gemeinsam mit den zuständigen Behörden der Länder und Gemeinden die türkischen Eltern durch Briefe, Beratungen, Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit zu informieren.

Die Schul- und Kultusminister der Länder werden aufgefordert, Methoden für eine bessere Vermittlung der Deutschen Sprache in die Aus- und Fortbildung von Erzieherinnen und Leh-rerinnen aufzunehmen. Gleichzeitig sind Programme zur Förderung der Muttersprache auf-zulegen. Türkisch ist als freiwilliges Fach ab der ersten Klasse anzubieten. Darüber hinaus ist die Möglichkeit zu schaffen, in den Oberschulen ‘Türkisch als 2./3./4. Fremdsprache’ bis zum Abitur zu erteilen.

Integration kann nur gelingen, wenn Kinder selbstbewußt und mit guten Sprachkenntnissen aufwachsen. Deshalb ist die Förderung sowohl der Muttersprache als auch der Schul- und Amtssprache Deutsch unerläßlich.

Diese Kampagne wird sowohl von unseren Landes- wie auch den entsprechenden Berufs- und Fachverbänden durchgeführt:

LANDESVERBÄNDE

Bündnis Türkischer Einwanderer – Hamburg – TGB

Türkische Gemeinde Essen-Ruhr

Türkische Gemeinde in Baden – Württemberg

Türkische Gemeinde in Bayern

Türkische Gemeinde Niedersachsen

Türkische Gemeinde Rhein – Main

Türkische Gemeinde Schleswig – Holstein – TGSH

Türkischer Bund in Berlin – Brandenburg – TBB

BERUFS- UND FACHVERBÄNDE

Bund Türkischer Akademikervereine in Deutschland (ATAK)

Bundesverband Türkischer Studierendenvereine (BTS)

Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland (FÖTED)