Interaktives Online-Portal "Netz gegen Nazis" ist zu begrüßen!

Verschiedene Initiatoren aus Gesellschaft und Medien haben die Online-Plattform NETZ-GEGEN-NAZIS.de gegründet, um mit einer gezielten Aufklärungsarbeit über die neusten Entwicklungen des Rechtsextremismus in Deutschland zu informieren.

Beteiligt sind die Wochenzeitung ‘Die Zeit’, der Deutsche Fußball-Bund, die Deutsche Fußball Liga, die Deutsche Jugendfeuerwehr sowie der Deutsche Olympische Sportbund. TV-Partner ist das ZDF. Neben der Internetpräsenz sind auch zahlreiche öffentlichkeitswirksame Aktionen in Fußball-Stadien und bei anderen Anlässen geplant.

Ich unterstütze dieses neu ins Leben gerufene Projekt ausdrücklich. Es ist angesichts des Anstiegs rechtsextremistischer Gewalt besonders dringlich, um den Neonazis unmissverständlich zu signalisieren, dass die überwältigende Bevölkerungsmehrheit ihre menschenverachtenden Taten auf das Schärfste verurteilt. Das Projekt kann damit als Vorbild für weitere Initiativen dienen.

Ein stärkeres Engagement von Privatpersonen und privaten Einrichtungen ist daher sehr zu begrüßen. Allerdings darf dies nicht dazu führen, dass sich Staat und Politik aus ihrer Verantwortung für das Erstarken des Rechtsextremismus zurückziehen. Die öffentlich finanzierten Projekte gegen Rechts bedürfen mehr Planungssicherheit und müssen weiter ausgebaut werden. Darüber hinaus darf die Antifa-Arbeit linker Gruppen von Teilen der Politik und Medien nicht mehr länger kriminalisiert werden und sollte als ein unterstützenswerter Beitrag im Kampf gegen Rechts gewürdigt werden.

Prof. Dr. Hakkı Keskin