Hamburger Tulpe

Beispielhafte Integrationsarbeit der Körberstiftung

Zumeist müssen wir uns leider kritisch zu Wort melden, über die Politik der Parteien und Regierungen in bezug auf Integrationsfragen und Äußerungen zu den Deutschlandtürken.

Heute haben wir jedoch Anlass, ein großes Lob auszusprechen, Lob für die ausgezeichnete Integrationsarbeit der Körberstiftung in Hamburg. Diese Stiftung bemüht sich seit Langem um eine bessere Verständigung zwischen den Deutschlandtürken und der deutschen Bevöl-kerung sowie zwischen Deutschland und der Türkei. Mit zahlreichen gelungenen Symposien, die unter Beteiligung von Wissenschaftlern und Journalisten aus beiden Kulturkreisen auf ‘gleicher Augenhöhe’ zu den unterschiedlichsten Themenbereichen veranstaltet werden, trägt die Stiftung seit über einem Jahrzehnt zu einem besseren Miteinander und Verständnis füreinander ganz entscheidend bei.

Am 16. Februar fand neuerlich eine deutsch-türkische Gala unter dem Namen ‘Lale mal anders’ in Hamburg vor rund 900 geladenen Gästen statt. Die Vielfalt der türkischen Kultur wurde durch die weltweit bekannten Pianistinnen Süher und Güher Pekinel, die gemeinsam mit Justus Franz und seiner ‘Philharmonie der Nationen’ auftraten, mit dem Kabarettisten Muhsin Omurca, mit einer Lesung der vielfach ausgezeichneten Emine Sevgi Özdamar bes-tens repräsentiert und von Roger Willemsen einfühlsam moderiert.

Mit der Verleihung der ‘Hamburger Tulpe’ für deutsch-türkischen Gemeinsinn durch Bür-germeister Ole von Beust für ein sportliches Integrationsprojekt, das 1.600 Jugendliche zwi-schen 12 und 16 Jahren unterschiedlicher Nationalitäten aus ganz Hamburg zusammen-brachte, wurde ein äußerst gelungenes Integrationsprojekt mit 10.000 Euro gewürdigt.

Das bedeutendste an diesem Gala-Abend war jedoch die Präsentation der türkischen Kultur in ihrer ganzen Vielfalt, die sich nicht scheuen muss, in einem Atemzug mit anderen Kultur-nationen genannt zu werden. Die im 16. Jahrhundert aus der Türkei nach Europa gebrachte Tulpe (‘Lale’) verschönert seitdem die Gartenlandschaften Europas, ohne ihre eigene Iden-tität zu verlieren. ‘Das ist der richtige Integrationsansatz’, so Ole von Beust in seiner Rede. Genau das ist auch unser Verständnis von Integration der Deutschlandtürken und anderer Migranten in die deutsche Gesellschaft.

Die Kulturen der Immigranten bereichern in vielfältiger Weise das kulturelle Leben Deutsch-lands, wie sie selbst ebenfalls in vielerlei Hinsicht durch die deutsche Kultur bereichert wer-den. Die kulturelle Vielfalt Deutschlands ist ein Faktum und Reichtum für alle Beteiligten.

Prof. Dr. Hakkı Keskin Bundesvorsitzender