Festtage auch für Muslime

In Deutschland ist ein neuer Umgang mit Muslimen geboten!

Heute ist für mehr als 3 Mio. Muslime in Deutschland das große religiöse Ramadan-fest. Ähnlich wie Weihnachten wird dieser Tag als ein Fest für Familien, Verwandte und Nachbarn in der muslimischen Community gefeiert.

Üblicherweise wird frühmorgens in der Moschee ein Gebet verrichtet, wobei bereits dort gegenseitige Gratulationen zum Fest stattfinden. Dann feiern die Menschen zu-nächst in der Familie, anschließend folgen die gegenseitigen Besuche bei Verwand-ten und Nachbarn, wobei es üblich ist, dass die Jüngeren den Älteren ihre Aufwar-tung machen.

An diesem hohen Festtag sollen alle Feindschaften und Kränkungen des letzten Jah-res begraben werden; es soll einen Neubeginn für gute und freundschaftliche Bezie-hungen geben. Dies ist die Hauptbotschaft des heutigen islamischen Festes.

Doch die Rahmenbedingungen für ein richtiges Fest sind für Muslime nicht gegeben. Die Eltern müssen arbeiten und die Kinder zur Schule gehen.

Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen Religionen dürfen sich nicht nur in Wor-ten erschöpfen. Deshalb sollte es in Deutschland eine Selbstverständlichkeit sein, zumindest am jeweils ersten Tag der beiden höchsten islamischen Feiertage, also von Ramadan und Opferfest (2 Tage im Jahr), für die Muslime das Recht auf einen unbezahlten Feiertag und ihren Kindern einen schulfreien Tag zu gewähren.

Dieses Recht sollte allen Muslimen eingeräumt werden. Die Wahrnehmung dieses Rechtes sollte allerdings auf freiwilliger Basis erfolgen.

Deshalb fordern wir die Regierungen und politischen Parteien auf, die rechtlichen Grundlagen dafür zu schaffen. Diese Geste der Akzeptanz gegenüber den Muslimen wäre ebenfalls ein wichtiger Beitrag für die Integration der muslimischen Bevölkerung in Deutschland.

Hakkı Keskin