Integrationsprozesses wird durch die Abschaffung

Sehr geehrte Damen und Herren,
der Südwestrundfunk (SWR) hat beschlossen, sich ab 2003 nicht mehr an der Ausstrahlung muttersprachlicher Hörfunksendungen für Nichtdeutsche zu beteiligen.

Der Bayerische (BR) und der Saarländische Rundfunk werden diesem Votum folgen. Obwohl WDR und SFR diese Programme weiterführen möchten, bleibt unklar, wie lange sich die andere Sendeanstalten wie NDR, Radio Bremen und der Hessische Rundfunk noch beteiligen werden. Mit dem Ausstieg des SWR ist die Finanzierung dieser Sendungen in große Gefahr geraten.

Die Abschaffung der muttersprachlichen Programme gefährdet die Integration der Nicht-deutschen in die deutsche Gesellschaft; dieser erneute Verzicht zu Lasten der Zuwanderer ist ein weiteres Signal der Ausgrenzung und somit ein integrationspolitischer Rückschritt.

Außerdem gehören die neuen Minderheiten, wie auch ihre deutschen Nachbarn, zu den Gebührenzahlern und haben nicht zuletzt auch deshalb ein Anrecht darauf, auch in der eigener Heimatsprache informiert zu werden.

Wir appellieren an die Intendantenkonferenz, die muttersprachlichen Sendungen zu erhalten und sie auf Fernsehprogramme auszuweiten.

Die Abschaffung dieser Programme beunruhigt die betroffenen Menschen in Deutschland. Deshalb fordern 132 Sozial- und Geisteswissenschaftler/innen sowie zahlreiche Vereine und Organisationen zumindest den Erhalt, besser noch eine Ausweitung dieser Programme. Wir möchten unsere Ansichten auf einer Pressekonferenz am Montag, dem 25. September, 14.00 Uhr Ebertplatz 23 , 50668 Köln vorstellen.

Teilnehmer:

•Prof. Dr. Georg Auernheimer, Erziehungswissenschaftler, Uni Köln

•Prof. Dr. Wolf-D. Bukow, Erziehungssoziologe, Uni Köln

•Dr. Lale Akgün, Bundestagsabgeordnete der SPD

•Şener Sargut, Stellvertr. Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland

Wir würden uns über Ihre Teilnahme sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Hakkı Keskin (Bundesvorsitzender TGD)

Ahmed El Kourai (Marokkanisch-Deutsche ABG)