Die Forderung des Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir, nach mehr Türkischunterricht in deutschen Schulen ist richtig, wenngleich nicht neu.
Insbesondere ein Teil der Einwandererkinder der zweiten Generation beherrscht weder Deutsch noch Türkisch richtig.
Migrantenorganisationen wie die ‘Türkische Gemeinde in Deutschland’ fordern schon seit Jahrzehnten gegen den erbitterten Widerstand einiger konservativer Unionspolitiker mehr Türkischunterricht an deutschen Schulen. Erfahrungen an bilingualen Schulen zeigen, dass die interkulturellen Kompetenzen der Schüler gestärkt werden, was die Integration fördert.
Deshalb unterstütze ich die Forderung nach Ausweitung des Erlernens des Türkischen als Muttersprache. Des Weiteren sollte Türkisch als eine der wählbaren, zeugnisrelevanten Fremdsprachen angeboten werden. Dies ist bereits an einigen Schulen in manchen Bundesländern der Fall. Dennoch bleibt es unverzichtbar, die Sprache der Aufnahmegesellschaft möglichst perfekt zu beherrschen. Aus diesem Grund müssen die Vermittlung und Verbesserung der Deutschkenntnisse von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund weiterhin oberste Priorität behalten.
Türkisch ist auch für die berufliche Zukunft vieler Migrantinnen und Migranten von großer Bedeutung. Türkisch wird von nahezu 300 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen und ist die Amtssprache in sechs Ländern.