Mölln

Vor acht Jahren starben drei Türkinnen in Mölln nach einem Brandanschlag durch Neonazis auf ihr Haus. Damals kam es erstmals zu einer umfassenden Solidarisierung, zunächst der türkischen Bevölkerung, dann aber auch breiter Kreise der deutschen.

Letztere fand ihre Höhepunkte in zahlreichen Lichterketten, an denen sich Hunderttausende beteiligten, um damit gegen den menschenverachtenden Terror der Neonazis Front zu machen. Doch konnten diese Lichterketten etwas verändern? Nach wie vor gehört es insbesondere im Osten der Republik zum Alltag, dass jüdische Friedhöfe und Synagogen geschändet, dass Menschen bepöbelt, geschlagen, verletzt und sogar umgebracht werden, weil sie anders aussehen oder sprechen, weil sie eben keine oder zumindest keine ‘richtigen’ Deutschen sind. Nach wie vor können rechte Agitatoren ungestraft gegen Ausländer und Juden hetzen und so dafür sorgen, daß immer wieder fanatisierte Jugendliche barba-rische Taten begehen. Dies darf nicht tatenlos hingenommen werden! Wir unterstreichen erneut unsere Forderung an den Gesetzgeber, endlich Ernst mit der Verabschiedung eines Antidiskriminierungsgesetzes zu ma-chen, ist doch offensichtlich ohne ein solches Gesetz ein Vorgehen gegen die geistigen Brandstifter nicht möglich.

Der Bundesvorsitzende