Waldbrandbekämpfung überregional und EU-weit besser vernetzen und Brandstiftern das Handwerk legen!

Die Jahr für Jahr verheerender werdenden Waldbrände in Griechenland, Spanien, Portugal, Italien und der Türkei zeigen, dass immer noch keine ausreichenden Brandbekämpfungsressourcen existieren und die Katastrophenprävention auf nationaler Ebene vernachlässigt wurde.

Dabei fordern die monatelangen Waldbrandserien in den betroffenen Ländern stets etliche Menschenleben und hinterlassen irreparable Naturschäden.

Neben der deutlichen Aufstockung des zivilen Katastrophenschutzes in den besonders waldbrandgefährdeten Ländern müssen auf EU-Ebene die technische und logistische Waldbrandbekämpfung besser vernetzt und energische Maßnahmen gegen Bodenspekulation ergriffen werden. Es ist schon heute abzusehen, dass Zahl und Umfang von Waldbränden im Mittelmeerraum zunehmen werden. Dies ist bereits die eingetretene Folge des Klimawandels, der in der Region zu vermehrten Dürreperioden führt. Die deshalb zu erwartenden, größer werdenden Flächenbrände sind mit nationalen Mitteln allein in kurzer Zeit kaum zu bekämpfen. Die Einrichtung von länderübergreifenden, mobilen Feuerlöscheinheiten in den Schwerpunktgebieten könnte daher die vorhandenen nationalen Möglichkeiten sinnvoll ergänzen.

Einen weiteren Grund für das vermehrte Auftreten von Walbränden bildet vor allem die illegale Brandrodung zu Spekulationszwecken. Häufig erfolgt keine Wiederaufforstung des vom Feuer geschädigten Landes, das lieber zu Schnäppchenpreisen als Bauland veräußert wird.

Eine EU-Regelung ist notwendig, um die betroffenen Mitgliedstaaten in ihrem Kampf gegen Bodenspekulation zu unterstützen. Analog zu bereits bestehenden nationalen Regelungen muss durch ein EU-Verbot ausgeschlossen werden, dass mittels wilder Brandrodung frei gewordene Flächen zu Bebauungsgebieten erklärt werden können. Stattdessen ist eine gesetzlich prämierte Wiederaufforstungspflicht zu vereinbaren, um den Schutz vor Bodenerosion und zunehmender Verwüstung in materieller Hinsicht aufzuwerten und damit der illegalen Brandrodung den Anreiz zu entziehen. Darüber hinaus bedarf es deutlich schärferer Strafen gegenüber Brandstiftern und korrupten staatlichen Stellen, die mit ihnen kooperieren.

Prof. Dr. Hakki Keskin

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